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Die Heurigen in Wien - Ein Blick auf die Geschichte der Heuriger in Wien

Aktualisiert: 19. Sept. 2022

Der Wiener Heuriger ist ein beliebtes Traditionslokal in der österreichischen Hauptstadt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Doch was steckt hinter den so genannten Wiener Buschenschanken? Und was macht die Heurigen in Wien zu einigen der besten in Österreich?.




Ein Blick auf die Geschichte der Heuriger in Wien.

Der Wiener Heuriger ist ein beliebtes Traditionslokal in der österreichischen Hauptstadt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Doch was steckt hinter den so genannten Wiener Buschenschanken? Und was macht die Wiener Heurigen zu einigen der besten in Österreich?


Was ist ein Heuriger eigentlich?

Ein Heuriger, auch bekannt als Buschenschank, ist eine Art Wirtshaus in Österreich, das sich auf den Ausschank von Wein aus der diesjährigen Weinlese spezialisiert hat. Das Wort "Heuriger" bezieht sich eigentlich auf den Wein, der in diesen Gasthäusern ausgeschenkt wird. Heurigerwein wird aus Trauben hergestellt, die im laufenden Jahr geerntet wurden, was ihn zu einem jungen und erfrischenden Getränk macht. Diese einzigartigen Lokale befinden sich normalerweise in den Weinbergen der Stadt und servieren eine köstliche Auswahl an österreichischen Weinen und traditioneller Küche.


Der kaiserliche Buschenschank

In einer kleinen Stadt in der Grafschaft Gorizia beklagten sich die Wirte darüber, dass der Wein nicht mehr für jedermann erhältlich war. Sie waren gezwungen, Wein ausschließlich an die Kirche und Adel auszuschenken. In der Folge regelte Kaiser Joseph II. am 17. August 1784 per Rundschreiben, die sogenannte “Zirkularverordnung”, den Ausschank von Wein und Most und schuf damit den rechtlichen Rahmen für den Heurigen. Jedem wurde damit das Recht eingeräumt, "die von ihm erzeugten Speisen, Wein- und Obstmost zu jeder Zeit des Jahres, wann und wie er will, zu verkaufen und auszuschenken, ohne, dass er sich eine besondere Konzession zu sichern braucht".


Wein war nun für jeden zugänglich, was eine enorme Auswirkung auf die Gesellschaft hatte und den Grundstein für die Entstehung des Heurigen legte. War der Heurige zunächst ein bürgerliches Etablissement, so wurde er im Laufe des Jahrhunderts auch bei großbürgerlichen und adeligen Gästen immer beliebter. Selbst Kronprinz Rudolf (1858-1889) hatte einen Stammheurigen in Heiligenstadt. Der Heurige wurde zu einem Ort, an dem sich alle Klassen trafen und bei dem es keine Klassen- oder Einkommensunterschiede gab.


Die Speisen des Heurigen

Anfangs waren Brot und Nüsse neben Wein oft das Einzige, was im Heurigenbuffet angeboten wurde. Es gab Zeiten, in denen es üblich war, sein eigenes Essen zum Heurigen mitzubringen, da kleinere Speiselokale nur eine begrenzte oder gar keine Auswahl boten. Auch wurde früher fast alles mit den Fingern gegessen, weshalb sich das typische Henkelglas durchsetzte, weil die Fettflecken darauf nicht so offensichtlich sind. In den ursprünglichen Wiener Heurigen gab es nur drei Weinsorten: den Heurigen, den Alten und den Spezi. Wie der Name schon sagt, handelte es sich dabei um Spezialweine aus einer einzigen Rebsorte, die nach der alten Wiener Buschenschankkultur als die besten offenen Weine galten. Heute bieten Heuriger neben den traditionellen Schmankerln auch eine große Auswahl an Mehlspeisen


Das Schrammelquartett

Natürlich wollte man beim Heurigen auch unterhalten werden. Das "Schrammelquartett" ist der Inbegriff der traditionellen Wiener Heurigenmusik, ein Ensemble, das 1878 von den Brüdern Schrammel und Dänzer sowie dem Gitarristen Strohmayer gegründet wurde. Als Gruppe begleiteten sie mit Geige, Gitarre, Klarinette und Akkordeon die Gäste während ihres Heurigenaufenthalts. Melancholische Heiterkeit prägte die Musik damals wie heute.


Der heutige Wiener Heurigen

Heute bewahren die Winzerinnen und Winzer durch ihre Arbeit und ihr Engagement die einzigartige (Wein-)Kulturlandschaft Wiens. Unter den Großstädten der Welt ist Wien die einzige, die über rund 660 Hektar Weingärten innerhalb des Stadtgebietes verfügt. Ebenso wurde 2003 der Verein “Der Wiener Heurige” mit dem Ziel gegründet, die Wiener Heurigenkultur zu erhalten und deren Betreiber durch gemeinsame Initiativen zu unterstützen. Die Vereinsmitglieder verfolgen ein gemeinsames Leitbild und sind bestrebt, ihren Mitgliedern ein Qualitätsniveau in Wein, Küche und Erlebnis zu bieten, das über das Buschenschankgesetz hinausgeht.


Der Heurige Joseph II.

Mit seiner ruhigen Lage direkt in Schönbrunn und doch abseits vom Trubel bietet der Heurige Joseph II. Besuchern aus aller Welt nicht nur eine riesige Auswahl an Wiener Weinen, sondern auch hausgemachte traditionelle Speisen der Wiener Küche, wie Schnitzel, Schweinsbraten und die typische Heurigenjause. Der Heurige ist nach Kaiser Joseph II. benannt, der den Grundstein für die heutige blühende Heurigenkultur legte. Inmitten von Schönbrunn, dem historischen Ort, an dem alles begann, können die Gäste Ihren Sitzplatz zwischen dem Weingarten, dem Gastgarten oder den modernen Innenräumen wählen. In der hauseigenen Vinothek erwartet die Gäste eine große Auswahl an Wiener Weinen. Ebenso können die Gäste alle in der Weinkarte enthaltenen Weine auch in der Flasche erwerben. Das Heurigenrestaurant versteht sich als Botschafter des Genusses und Ausgangspunkt für die Entdeckung des gastronomischen Reichtums Wiens und ist wahrlich einer der schönsten Heurigen in Wien!




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